Hydraulisches reibungs- und torsionsfreies Anziehen
Hydraulisches reibungs- und torsionsfreies Anziehen

Hydraulisches reibungs- und torsionsfreies Anziehen

Technik

Hydraulisches reibungs- und torsionsfreies Anziehen
ITH Stretch-Methode

ITH ist Weltmarktführer für Schraubenspannzylinder (hydraulische Vorspannvorrichtungen), welche auf dem Anziehverfahren des hydraulischen reibungs- und torsionsfreien Anziehens basieren (ITH Stretch-Methode). Bereits 1979 führte ITH-Firmengründer Hans Hohmann die ITH Stretch-Methode erfolgreich an Gas- und Dampfturbinen ein. Seither werden ITH Schraubenspannzylinder in allen Industriezweigen eingesetzt.

Kontinuierliche Innovationen, zahlreiche patentierte Lösungen und erfolgreich durchgeführte Kunden- und Branchenlösungen innerhalb der letzten Dekaden belegen die Innovations- und Marktführerschaft im Bereich des hydraulischen reibungs- und torsionsfreien Anziehens.

Beim hydraulischen reibungs- und torsionsfreien Vorspannen, ein kraftgesteuertes Verfahren, wird die Montagevorspannkraft FM durch axiales Längen des Schraubenbolzens mittels eines Schraubenspannzylinder (SSZ) erzeugt. Das Verfahren eignet sich im Besonderen zum Vorspannen von Schrauben größer M20, kann aber auch bei kleineren Nenndurchmessern angewendet werden. Da die Montageverspannkraft FVM nur durch Zugbelastung in die Schraubenverbindung eingebracht wird, treten keine Gewindemomente MG sowie keine Kopf- und Mutterreibungsmomente MK auf. Die Reibungsmomente beim Anlagedrehmoment MVM haben keinen signifikanten Effekt auf die Montageverspannkraft FVM.

Schritt 1
Schritt 1

Schritt 1

Der Schraubenspannzylinder wird im ersten Schritt mittels Handratsche oder einer automatischen Aufdrehvorrichtung auf das überstehende Gewinde aufgeschraubt. Dabei umschließt das Werkzeug die Mutter und stützt sich auf dem Bauteil ab.

Schritt 2
Schritt 2

Schritt 2

Durch das Aufbringen des hydraulischen Drucks p (Steuergröße) im zweiten Schritt, erfolgt eine rein axiale Längung I (Kontrollgröße) der Schraube. Es entstehen keine Torsions- und Biegespannungen im Schraubenbolzen. Der Schraubenspannzylinder erzeugt die Schraubenkraft FVH. Die nicht unter Belastung stehende Mutter hebt sich von der Auflagefläche ab.

Schritt 3
Schritt 3

Schritt 3

Danach erfolgt im dritten Schritt das Aufdrehen der nicht belasteten Mutter bis zur Anlage auf dem Bauteil. Dies erfolgt entweder über einen Zahntrieb mittels eines Handdrehmomentschlüssels oder mit automatischer Beistellvorrichtung (motorisch). Nach der Anlage wird die Schraube mit dem Anlagedrehmoment der Mutter MVM drehmomentgesteuert weiter belastet. MVM ist abhängig von der Schraubendimension (i. d. Regel > 30 Nm). Es stellt sich die Montageverspannkraft FVM ein

Schritt 4
Schritt 4

Schritt 4

Zum Schluss wird nach dem Anlegen der Mutter die Schraube vom hydraulischen Druck p entlastet. Hierbei geht die aufgebrachte Montageverspannkraft FVM wegen Rückfederungsverlusten FRV auf die Zielgröße Montagevorspannkraft FM in der Schraubenverbindung über.

ITH Stretch-Methode

Beim hydraulischen reibungs- und torsionsfreien Anziehen wird die erforderliche Montagevorspannkraft (FM) durch rein axiales Längen des Schraubenbolzens mittels eines Schraubenspannzylinders aufgebracht.

Hierdurch wird eine sehr kleine Streuung der Montageverspannkraft (FVM) von ± 1 % realisiert. Hieraus resultieren präzise und gleichmäßige Montagevorspannkräfte (FM).

Vorteile auf einen Blick
Vorteile auf einen Blick

Vorteile des IHF Schraubsystems auf einen Blick

  • Keine Biege- und Torsionsspannungen im Schraubenbolzen
  • Höhere Ausnutzung der Streckgrenze
  • Exaktes Aufbringen der Vorspannkräfte
  • Das System arbeitet reibungsfrei
  • Wiederholgenaues Anziehen: hohe Reproduzierbarkeit der Vorspannkräfte bei Serienanwendungen
  • Einfache und arbeitssichere Montage - nachgewiesen schneller als herkömmliche Drehmomentverfahren
  • Kleinere Schraubendimensionen bei gleicher Vorspannkraft
  • Wiederverwendbarkeit der IHF Verbindungselemente